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Dieses Thema hat 2 Antworten
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BüBro Offline



Beiträge: 1.510

20.12.2011 18:55
Marktwirtschaft Antworten

Dietmar hat uns einen Artikel der „Zeit“-online gemailt. Sehr wertvoll so ein Klick. Hier der wichtigste Ausschnitt:

„Bund und Länder nahmen im vergangenen Jahr 489 Milliarden Euro an Steuern ein, davon
entfielen nur 159 Milliarden auf die Lohn- und Einkommensteuer, also weniger als ein
Drittel. Mit 180 Milliarden Euro brachte die Mehrwertsteuer mehr ein.
Die Mehrwertsteuer zahlt jeder, der etwas kauft. Sie trifft sogar Kinder. Niemand kann
ihr ausweichen, denn die Steuer ist in den Preisen enthalten. Für Millionäre gilt derselbe
Steuersatz wie für Bettler: 19 Prozent im Allgemeinen, sieben Prozent bei Nahrungsmitteln
und einigen anderen Gütern.“ (Ende des Zitats)

Nichts gegen die „Zeit“, hinter ihr steckt ja z. B ein gewisser Schmidt. Ein guter Freund von mir (sehr solider Wessi-Korrespondent in Moskau) hat außerdem in ihr lange gearbeitet.

Trotzdem möchte ich hier mal eine andere Steuer-Rechnung aufmachen. Ich schlage für solche Recherche gern das Buch der Bücher, das „Statistische Jahrbuch für die BRD“, auf. In dieser Zahlenbibel wird nicht geschummelt, weil nach ihr die Konzerne ihre Planwirtschaft betreiben. Leider kommt das neueste erst in vier Wochen, nehmen wir also das von 2010. Da findet man
unter „Bruttoinlandsprodukt“ für das Jahr 2010 wie schon 2008 rund 2 400 Milliarden Euro (2,4 BBBBillionen!).
Unter Bruttonationaleinkommen sogar 2 5oo Mr. Euro!
Davon: „Bruttoanlageinvestirionen“2010: 433 Milliarden
Dann folgt: „Unternehmens- und Vermögeneinkommen (also nicht Brutto!!!) mit jährlich rund 650 Milliarden,
zusammen also fast die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts, nach Marx: der Mehrwert.
Und unter „Arbeitnehmerentgelt“ (also Brutto): 1 200 Milliarden (also man gerade die Hälfte des BIP)
Wie finden wir also ohne die liebe „Zeit“ heraus, wer wieviel Zinsen zahlt? Ich meine die 459 Milliarden Euro? Würden da, wie es immer heißt, die Herren Unternehmer 47 Prozent ihres Einkommens an den Staat zahlen, wären das ja allein rund gerechnet 300 Mr. Euro??!! Und die Arbeiter und Angestellten (nach Schwindel-Bezeichnung: die Arbeit“nehmer“) müssten also überhaupt keine Steuern zahlen. Da die aber etwa 30 Prozent von ihren 1262 Mr. Euro., also mit Sicherheit mindestens 400 Mr. Euro bezahlen, müssten die Steuereinnahmen der Regierung 700 Mr. Euro betragen. Die Steuereinnahmen des Staates betragen aber nur 459 Mr. So entfallen also auf die Unternehmer nur rund 60 Mr. Euro.
GüBro

Wir brauchen keine Millionäre

BüBro Offline



Beiträge: 1.510

04.02.2012 14:44
#2 RE: Marktwirtschaft Antworten

Zitat von CarlCarlsen
(Zitat gekürzt, Hervorhebung von mir)

Hier machst Du in meinen Augen schon einen Denkfehler, denn natürlich entsteht der Mehrwert des verkauften Produkts aus der Kraft und Arbeitsleistung derjenigen, welche die einzelnen Komponenten zum Endprodukt verbinden. Allerdings fällt es dabei dem Unternehmer, der den Produktionsprozess steuert, zu, die notwendigen Produktionsfaktoren (sprich Material, Mitarbeiter, Wissen) zu organisieren und als Gesamtheit zu erhalten, die Produktion zu koordinieren und den Verkauf zu organisieren. Im Normalfall trägt er auch das Risiko des Fehlschlags, wohingegen Angestellte zunächst einmal unabhängig von Erfolg oder Mißerfolg des Unternehmens ein Auskommen hat. Das nur ein ganz grober Umriß des Grundprinzips, das persönliche Verantwortung/Haftung einschließt und Eigenintitative voraussetzt und honoriert. Dabei werden zwei Triebfedern des menschl. Verhaltens bedient, die m.E. nicht zu vernachläßigen sind. Im Übrigen höre ich mir gerne an, wie Du Produktionsprozesse anders zu organisieren gedenkst.
Oh, ich traue meinen Augen nicht!
Endlich mal ein sachgerechtes Posting in diessem Forum.

Ja, du hast Recht.
Auch die Leitungsarbeit eines Betriebes IST Wertproduktion, wenn sie, ja, wenn sie nach Tarif (möglichst gut) GEZAHLT wird. Ehe nicht der Stalinist Honecker die letzten privat geführten Betriebe einkassirte, hatte sich das, was du forderst, bestens zur Versorgun der Bevölkerung bewährt.
Mit Recht sprichst du auch vom Produktionsrisiko. Auch das muss bezahlt werden, wenn davon die bezahlte Leistung eines Leiters abhängt. Das war auch so in der DDR. Es gab für soklche Aktivisten durchaus lohnende Prämien. Und in der BRD gibt es auch die Tariv-Bezahlung eines produktiv tätigen Unternehmers zusätzlich allerdings zu seinem kapitalistischen Mehrwert.
Zweitens aber muss ich dir sagen: Warum übernimmt in der Marktwirtschaft jemand so ein Risiko? Ich kürze ab: er tuts, um durch die Arbeit Anderer Millionär zu werden. Alles andere ist Vorwandt. Und erst das ist Kapitalismus. Und den darf man nicht danach beurteilen, was er gerae macht, sondern danach, wohin er führt. Wir haben es gegenwärtig deutlich vor augen:
Stagnation der Löhne > Sinken der Kaufkraft > Ansammlung von Milliarden "arbeitslosen" Geeldes auf den Banken > Verschleudern der Geldwerte im Börsengeschäft > Konkurrenzkampf der Kapitalmächte > Krieg.
So lief das ab 1929, von 1945 bis 70er Jahre (da wurden die drohende Krise und der Krieg durch Erhöhung der Reallöhne um ganze 230 % abgefangen), dann wieder 20 Jahr später bis 1989 (Krise abgefangen duch Untergang des Sozialismus - rieseige neue Absatzmärkte) und jetzt? Die Wall Street bereitet ihre Weltregierung vor, die Russen ihre "Eurasische" Weltherrschafts-Pläne.
Wir einfachen Bürger schauen tatlos zu.... Werden wir endlich einmal VOR der Katastrofe klug????? gute Arbeit, guten lohn

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BüBro Offline



Beiträge: 1.510

14.02.2012 13:10
#3 RE: Marktwirtschaft Antworten

Zitat von Skorpion968:

Erstens kann nicht jeder Steine schleppen und zweitens ist auch durch anderweitige Arbeit noch niemand reich geworden.

dazu ASDF:

Mit Leuten der westlichen Welt muss man sogar darüber reden, was Arbeit ist. Dabei ist das doch so einfach:
Mit seine Hände und Gehirn brauchbare Werte schaffen und dafür Geld verdienen. Basta.

Das kann nur von Leuten verpitschi-patschelt werden, die durch fremder Hände und Gehirn reich werden wollen. DIESE Sorte will natürlich von sich sagen wollen, dass ihre Ramscherei "Arbeit" genannt wird. Klug eingefedelt! Zitat von Brotzeit
Lenin; Stalin ; Brechnew;Honecker und Konsorten waren bettelarm .......
Dazu ASDF:
Im Vergleich mit Kohl, Wulff, Ackermann usw. hast du endlich mal Recht. Bravo!


Zitat von Skorpion968
Großer Reichtum entsteht durch Gier gepaart mit Rücksichtslosigkeit und Skrupellosigkeit.
Durch Arbeit ist noch niemand reich geworden.

dazu ASDF:
Nun sei mal nicht ungerecht. Wer durch seine Hande und Gehirn einen großen WERT schafft, soll ruhig reich werden, meinetwegen auch Multimillinär. Wenn die Käufer IHM soviel Geld für seine Leistung geben---warum denn nicht? Ein Erfinder ist doch nicht sofort ein Ausbeuter. Ebenso eine Sängerien wie die leider gerade gestorbene Houston, oder, um aus DDR-Zeiten zu erzählen - der Bergmann Hennecke, hat er sich nicht toll geschunden mit seiner Hände Arbeit? Also wurde er als Held der Arbeit gut belohnt. Was dagegen? Büse auf ihn, weil neidisch und beim "Arbeite langsam" erwischt, waren natürlich seine Hauer-Kollegen und die Westpresse. DIE letztere ärgerte sich natürlich, dass sie der SED nicht mehr vorwerfen konnte, sie würde keinen 'Wert auf gute Leistung, sondern auf Gleichmacherei legen.

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