Kapitalistische und sozialistische Nachbarn - welch ein Unterschied!
Man mag ja, liebe Leser, nicht so recht verstehen, was ich da ein Schritt weiter nach oben von mir gegeben habe. Ja, wer schon von Euch ist 8 Jahre lang in den sogenannten „Autonomen Sowjetrepubliken“ kreuz und quer gewandert. Und das, nachdem ich viele Tage in Syrien, Ägypten und Algerien das Elend von Frauen, Kindern und Greisen gesehen hat, später mal bei 40 Grad Hitze in Griechenland gesehen hat, dass es dort kaum Getreideflächen gibt. Und da konnte man überall in den nahöstlichen Gebieten des ehemaligen Sowjetlandes keine bettelnden Kinder, keine am Straßenrand verreckenden alten Menschen, keine klapprigen Slums, sondern massenhaft nur Menschen traf, die alle was zu tun hatten, stolz auftraten, bunt gekleidet und gut ernährt. Der malerische Orient war das dort genauso wie in Ägypten. Ein kasachischer Kollege brachte mich an die Grenze, wo man sehr weit nach Afghanistan hinein sehen kann. Er gab mir ein Fernrohr und sagte bloß: „So hat auch unser Volk einst gelebt.“ Auch hunderte Fotografien in Museen habe ich durchgeblättert. Ich fragte einen alten Usbeken, warum er zehn Kinder hat. „War und ist noch so üblich bei uns, damit wir im alter versorgt werden können. Von zehn Kindern starben ja mindestens die Hälfte, an Hunger und Krankheit...Na ja, und jetzt wachsen die alle auf...Bald werden wir mehr Asiaten sein als Russen.“ Keinen Russen hat das gestört. Die kamen her und bauten auf. Wieviel Wohngebiete, Schulen, Universitäten, Kolchosen, sogar Fabriken, vor allem Kraftwerke habe ich gesehen und riesige Bewässerungsanlagen, wo noch 20 Jahre zuvor Öde herrschte. In diesen fast endlosen Republiken haben die Russen mehr investiert als im europäischen Gebiet. Natürlich hat das den Russen auch Nutzen gebracht, z. B. bisher teuer importierte Baumwolle: 1980 doppelt soviel wie 1965 aus eigener Ernte! Ein Turkmene sagte mir stolz, dass „sein Land“ jetzt mehr Elektrizität produziert als die Türkei und die Energie bis nach Südsibirien geht. Wer will, kann bei mir die Massen von derartigen Statistiken lesen. Wieviel Unglaubliches in 40 Friedensjahren trotz kaltem Krieg geschaffen wurde. Und warum erzähle ich das alles? Es kam mir einfach so in den Kopf, wenn ich heute lesen muss, dass die westeuropäischen Südländer durch schon fast ewige Zeiten neben den „Sieben Großen“ zwar auch industrialisiert wurden, aber jetzt vor der Pleite stehen. Es waren halt die Sowjetrussen, die die Früchte der Koexistenz mit den unterentwickelten Völkern brüderlich geteilt haben. Gruß Günter Brock
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Hoffentlich wird jetzt all den Illusionisten der goldenen 40 Jahre klar, was Kapitalismus wirklich ist, sobald ein "Sozialistisches Lager" nicht mehr entgegen steht. Sie haben den Ossis VIEL zu verdanken. Aber das werden Sie nie eingestehen.GB
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