Wohin es führt, wenn man sich das Leben zu leicht macht... Machte doch vor einem Monat ein Aufsatz der Sahra Wagenknecht die Runde. Da schrieb sie u. a. folgende Polemik gegen Gauck:
Nun hatten wir ja ausgemacht, dass unsere Newsletter "weiter gereicht" werden. Mit meinem Posting ist das offensichtlich nicht gemacht worden. Sonst wäre uns vielleicht eine peinliche Blamage erspart geblieben: Zitat von Sahra Wagenknecht: „Nicht nur, dass Joachim Gauck die Agenda 2010 mit allem verbundenen Sozialabbau verteidigt, den Afghanistan-Krieg rechtfertigt, Thilo Sarrazin mit seinen integrationsfeindlichen Thesen lobt und die Überwachung linker Abgeordneter richtig findet - er hat auch jetzt, in Zeiten einer Finanzkrise bislang ungeahnten Ausmaßes nichts Besseres zu tun als gerade gegen die kapitalismuskritische Occupy-Bewegung zu schießen und diese als albern zu diffamieren!“
Nun stammten die Aussagen Gaucks ja aus einem Fernsehinterview vor zwei Jahren. Die hatte ich gehört und schrieb deshalb an die Kommunistische PlattvormÖ
"Der sonst so exackt-wissenschaftlichen Autorin des obigen Textes möchte ich folgende heitere Story senden: Da hatte ich mal im Kreise der Genossen gesagt: „Die norddeutschen Kühe werden ja nicht gerade begeistert sein, wenn sie in den Rinderoffenställen mit dem Euter im winterlichen Ostseewind stehen müssen.“ Am nächsten Tag wurde mir auf einer Vollversammlung vorgeworfen: „Genosse Brock hat sich gegen den Sozialismus auf dem Lande ausgesprochen.“
Unsere liebe Sahra wird es schwer haben zu beweisen, dass Gauck irgendeinen KRIEG gerechtfertigt hat. Das ganze Gegenteil sagte er: „ ...das da IST kein Krieg...“ Und gegen wen das damals (zu Lebzeiten Guttenberbs)gerichtet war, sollten wir mal bedenken.
Noch schlechter könnte es der Sahra ergehen, wenn sie belegen müsste, dass Gauck den Sarrazin für „seine integrationsfeindlichen Thesen gelobt“ hätte. Das ganze Gegenteil hat er auch hier demonstriert: Sarrazin habe die Probleme „mutiger angepackt als die Politik“. Worin Sarrazin wirklich feindlich wurde, hat Gauck scharf kritisiert.
Was unsere Reaktion auf die Überwachung unserer Abgeordneten betrifft, lass ich lieber weg. Ein Glück, dass wenigsten der Gregor Wessi-Eleganz gezeigt hat.
Bleibt noch die Anti-Banken-Bewegung. Da sollten wir alle Mann mal ein bisschen deutlicher hinschauen, was der Verfechter der Sozialen Marktwirtschaft Gauck gesagt hat. Mich hat es schon vorher stutzig gemacht, dass sogar die BILD-Zeitung plötzlich gegen die Banken wetterte. Das Wunder hätten WIR mal aufwerfen müssen! Dass Gauck das mit den tapferen jungen Occupy-Kämpfern in Verbindung gebracht hat, nehme ich ihm auch übel, aber nicht so toll, dass ich deswegen einen Wahlgang entgegen dem Wunsch der meisten BRD-Bürger für ratsam halten könnte." Gruß Günter Brock, 23.02.12
Genossin Lötzsch machte sich nämlich auch das Leben leicht und brachte während einer nachfolgenden Talkshow die Vorwürfe gegen Gauck fast wörtlich genau so vor, wie Sahra sie geschrieben hatte. Da stellte sich heraus, dass auch der Grüne Trittin die Polemik gelesen haben muss, denn er war bestens darauf vorbereitet, hatte die whren Äußerungen Gaucks genau studiert und lebte nun los. Tja, da sah unsere Gesine gnz schön alt aus, und das vor Tausenden, wenn nicht einer Million Fernsehzuschauern. Nicht gerade wohltuend für uns, meine ich mal.
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