Kapitel 9: die sozialistischen Christen ? Da war er nun der Sohn Gottes, der Messias, der Erlöser, der Herr und Befreier! Eine kolossale Leistung! Und es vergingen nur wenige Jahrhunderte, da die jüdischen Pharisäer Recht erhielten mit ihrer Annahme, dass der "König der Juden" der gefährlichste Gegner des römischen Kaisers war. Denn es war das Urchristentum, das die ganze römische Gesellschaftsordnung Schritt um Schritt untergrub, bis daraus nach 300 Jahren der erste feudalistische Staat der Welt geboren wurde. Schade, dass ich nicht auch zu jener Zeit "auferstanden" bin. Wenn man die "Apostelgeschichte" liest, zieht man fast in jedem Kapitel den Hut vor den Ur-Christen, mit welchem Mut, Glauben und welcher Klugheit sie vorgegangen sind. Ich habe herausgelesen, dass es drei Säulen waren, auf denen ihr Kampfgeist, ihre Ausdauer und Leidensstärke beruhten: - Vor allem hatten Kreuzigung und Auferstehung Christi als Beweis gedient, dass es zur Erschaffung einer neuen, besseren Zeit kommen wird, die sie sich natürlich nicht anders vorstellen konnten als von einem Gott-Kommen. - Kolossale Bedeutung hatte zweifellos die Masse der "Wunder", von denen der Auftritt sowohl der Erzpriester im Alten, als auch des Jesus Christus im Neuen Testament begleitet waren. Inwieweit sie tatsächlich so zahlreich und so vielfältig waren, muss kritisch betrachtet werden. Wir Verfasser des Alten Testamentes waren erstens selber gläubig und trauten einem göttlichen Wesen alles zu, prüften also kaum all die Wundertaten, die uns berichtet wurden, wie es Kriminalisten getan hätten. Das verhielt sich zu Zeiten Christi nicht viel anders. Ferner darf man annehmen, dass manches auch sowohl von dem unerkannt im Hintergrund tätigen "Herrgott" im Alten Testament wie auch von den Organisatoren der Revolution in Jerusalem gestellt wurde. Vor allem aber muss man ins Kalkül ziehen, dass es ja zu Zeiten beider Testamente noch so gut wie gar kein Gesundheitswesen für das einfache Volk gegeben hat, sodass jede Heilung wie ein Wunder wirkte. Und die hat es ganz bestimmt gegeben, denn sowohl Christus als auch die Führer der Erhebung gegen den Pharao hatten die Möglichkeit, die damals schon hoch entwickelte Heilkunst der ägyptischen Priester zu studieren. Sehr oft erwähnt wird zum Beispiel die Genesung durch das Hand- Auflegen. Das war auch bei den Essenern schon bekannt. - Großen Eindruck auf die Bevölkerung des Römischen Reiches hatte ferner die Lebensordnung der Urchristen, vor allem ihre Solidarität für alle Hungernden und Leidenden. Sie teilten ihr Brot, Bessergestellte verkauften Eigentum, damit alle Gemeindemitglieder zu essen und zu trinken hatten. Fast übermenschliche seelsorgerische und agitatorische Überzeugungsarbeit leisteten die hoch geehrten Sprecher der Gemeinden und vor allem die als Missionare im ganzen Römerreich umher wandernden Apostel, die sich durch Überzeugungskraft, Mut, Furchtlosigkeit, Aufopferung auszeichneten. Vorbildlich auch ihre Selbstlosigkeit und Bescheidenheit. Rührend fand ich da, wie Paulus sein eigenes Verhalten in seinem Brief an die Gemeinde Thessalonich geschildert hat: "Ich habe keine Mühe gescheut und habe Tag und Nacht für meinen Lebensunterhalt gearbeitet, um keinem von Euch zur Last zu fallen. Dabei hätte ich sehr wohl das Recht gehabt, Unterstützung von Euch zu verlangen ... Ich habe es ausdrücklich gesagt: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen." (3,7-8) Der Apostel war es, der das wohl massenwirksamste erdachte: "Vor Gott sind alle Menschen gleich" Das ist jedenfalls seinem Ausspruch vor den Nicht-Juden in der Apostelgeschichte 10,34 zu entnehmen: "Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Jesus keine Unterschiede macht. Er liebt alle Menschen, ganz gleich, zu welchem Volk sie gehören, wenn sie ihn nur ernst nehmen ... " Wenn alle Menschen gleich sind vor Gott, dann können halt nicht die einen Sklaven und die anderen die Herren sein. Und so mussten die Herren den Armen und ehemaligen Sklaven vorerst wenigstens eine halbe Freiheit und einen Teil von Grund und Boden zubilligen. Jesus Christus allerdings konnte das nicht mehr erleben, auch wenn er am Kreuz wirklich nicht gestorben sein sollte. Dafür ist es ihm aber auch erspart geblieben zuzuschauen, wie aus seinem revolutionären Erbe die Staatskirche für eine neue Generation von Ausbeutern konstruiert wurde. Womit denn auch die inzwischen etablierten Kirchenherren den eigentlichen großen Sündenfall begingen, den Verrat an der Sache des göttlichen Jesus Christus. Und die Unsterblichkeit, das "Ewige Leben"? Da gibt es drei Thesen. Allen dreien ist eines gemeinsam - die Menschen wollen die Unsterblichkeit, Gott aber enthält sie ihnen vor. Die erste These lautet: Irgendwo in der Natur gibt es ein Mittel, ein Kraut oder eine Tinktur, die man einnehmen oder mit der man sich einreiben muß, und dann wird man unsterblich. Nun ja, seit Tausenden von Jahren hat man diesen Stoff gesucht, aber nicht gefunden. Trotzdem - es war bekanntlich nicht umsonst. Immerhin hat der Mensch durch Medizin aller Art seine Lebenskraft und seine Lebensdauer beträchtlich vergrößert. Die zweite These stammt von den Kybernetikern und Genetikern und lautet: Lasst uns erst einmal den genetischen Code aufgeschlüsselt haben, dann werden wir lernen, das Altern des Menschen (was ja auf die Abnutzung des genetischen Codes zurückzuführen ist) aufzuhalten, wenn nicht ganz zu verhindern. Die dritte These wird in der Bibel verkündet, und zwar im letzten und deshalb aufregendsten Kapitel, in der "Offenbarung des Johannes" (in der modernisierten Ausgabe "Gute Nachricht Bibel" von "Deutsche Bibelgesellschaft" 1997 wird die Überschrift richtiger mit "Offenbarung an Johannes" wiedergegeben). Ich wurde darauf aufmerksam gemacht von einem Menschen, den ich sehr hoch geachtet und nie vergessen habe. Er war unser Katechet, als wir in den Nachkriegsjahren von der "Jungen Gemeinde" der Kirche unserer Heimatstadt betreut wurden. Dieser Mann hat all seine Liebe und seinen Glauben aufgewendet, um uns zu gläubigen Christen zu erziehen. Wie oft seilten wir mit ihm Gottesdienste, fuhren in weit entfernte Kirchen, streiften durch Wälder und Felder, übernachteten in Herbergen oder Scheunen! Nur unsere politischen Fragen verstand er nicht oder wich ihnen absichtlich aus. So trennten sich noch vor dem Abitur unsere Wege und Weltanschauungen. Darunter hat er unsäglich gelitten, und er ist sehr vorzeitig von dieser Erde gegangen. Kurz zuvor habe ich aber noch ein langes Gespräch mit ihm gehabt. Ich stellte ihm die Frage: "Sag mir bitte, lieber Otto, was soll ich in der Bibel besonders aufmerksam lesen, um den Kern der christlichen Lehre zu begreifen?" Darauf antwortete er wie aus der Pistole geschossen: "Lies, auch wenn es mühsam ist, die Offenbarung an Johannes!" Das habe ich gemacht, und heute weiß ich, dass dieses Vermächtnis unseres Katecheten Otto Boyn sehr tiefe Gründe hatte und warum er wohl der Politik aus dem Wege gegangen ist. Er wird wohl die Konsequenzen gefürchtet haben, die sich aus einer politischen Betrachtung der Bibel generell und vor allem auch für ihn persönlich ergeben hätten. In diesem Kapitel schließt sich nämlich der Kreis, der vom ersten Bibel-Vers, den wir Chronisten vor 3000 Jahren geschrieben haben, ausging: Der Apostel Johannes beschwört die Menschheit, dass sie nicht ohne die harte Hand eines allmächtigen Gottes zur ewigen Glückseligkeit gelangen kann und gelangen darf. Es ist ein schauriges Kapitel, und wir sündigen Menschen der modernen Konsum-, Drogen-, Krimi-, Horror- und Pornowelt müssten vor Angst erstarren, wenn wir lesen, was uns blüht, wenn Gott alle Gestorbenen zum Jüngsten Gericht ruft, "wenn die Bücher geöffnet werden, in denen alle Taten aufgeschrieben sind": "Der Verzagten aber (bei "Gute Nachricht": im Sinne von "der Zweifler aber") und Ungläubigen und Greulichen und Totschläger und Hurer und Zauberer und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere (in "Gute Nachricht. .. ": der zweite, der endgültige) Tod. "(Offb. 21, 8 nach Luther)) Ja, da kann einem schon übel werden. Und - Hand aufs Herz - wer von uns wird sich da schon zu denen zählen können, die "im Buch der Lämmer" eingetragen sind und in die goldene Stadt Jerusalem einziehen darf, weil er ohne Fehl und Tadel durchgehalten hat? Dabei wäre es ach so schön, zu den Seliggesprochenen zu gehören: "Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen; und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein ... "(Offb. 21, 4 nach Luther) Da haben wir die Antwort auf die Frage, die wir Bibelschreiber damals im Alten Testament aufgeworfen haben: Wer unsterblich wird, bestimmt Gott, und er bestimmt das nach unseren Taten, und die bewertet er sehr, sehr streng ... Bleibt also zu hoffen, dass die Kybernetiker und die Genetiker uns gnädiger gestimmt sein werden. GB
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Unter dem Motto: "Europa einige Dich"! war die Paneuropa Bewegung der Vorläufer, des heutigen Europas. Coudenhove-Kalergi war ein Utopist, durch den von Präsident Woodrow Wilson am 08. 01. 1918 verlesenen Friedensplan inspiriert, wollte er, nach dem Vorbild der panamerikanischen Union, die Paneuropa gründen. 1922 war es dann soweit "1922 fand in Wien der 29. Weltfriedenskongreß statt. Prof. Dr. Wladimir Misar, Groß -Sekretär der Großloge von Österreich, legte in seinem Schreiben ein Bekenntnis zum Frieden und Europa ab, und Prof. Friedrich Hertz, Mitglied der Wiener Loge seine Denkschrift "Die Wirtschaftsnot in Mitteleuropa und der Weltfriede" Auf diesem Kongreß wurde der Paneuropa Gedanke geboren
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Zitat -------------------------------------------------------------------------------- In heutiger Zeit erkennen einige Politikwissenschaftler u. a. im System der USA plutokratische Züge, wie auch in vielen anderen westlichen Ländern. Begründet wird diese Sichtweise mit der Struktur der Rekrutierung politischer Eliten, die häufig eng verknüpft sind mit wirtschaftlichen Führungsschichten. Teilweise wird diese Macht zusätzlich durch einflussreiche Massenmedien gestützt – ein Beispiel im Zusammenhang mit der neokonservativen Weltanschauung ist das Wirken des Medienimperiums von Rupert Murdoch. Plutokratie --------------------------------------------------------------------------------
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[QUOTE=Alan;415698]Die Religionen sind nur eine Ansammlung von Mythen und Legenden.
Das ist zudem im Wesentlichen wissenschaftlich belegt und dadurch auch beweisbar. Mal ganz abgesehen davon, dass es die menschliche Intelligenz gibt.
Ein "GOTT" ist nicht beweisbar, weil es KEINEN "GOTT" gibt. Die sogenannten "GÖTTER" sind alle von Menschen gemacht.
Sumerer sind Geschichtenerzähler / Anbeter ← Ägypter ihre Nachahmer ← Juden ... ← Christen ... ← İslamisten ...[/QUOTE]
Entschuldigung, ich habe Jahre lang gründig die BIBEL geprüft. 1. ja, es gibt keinen Beweis dafür, daß es einen Gott geben würde, es gibt aber auch keinen Beweis dafür das einen Gott gibt.
2. Die Menschen bis zur Zeit der Bibelschreibung und auch bis fast heute sind ja die tausende Menschen immer noch gläubig. Dieser Glaube ist es entstanden dadurch, daß die selben Menschen davon überzeugt waren,daß man Gott auch damals nicht sehen konnte, die Menschen aber glaubten, daß die Worte im Traum das da Gott an sie spricht.
3. Haben die Menschen dann die Worte Gottes ernst genommen und sogar dazu ganz heftig nach diesem Gottes sprechen handeln.
4. Am meisten gläubig waren die Folger der Christusidiologie
5. Das führte dazu, daß hunderte Jesusanhänger bis zur Entstehung der feudalistischen Kirche nach sozialer Idiologie arbeiteten und dementsprechend danach die Bibel schrieben. GB
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Zitat von Frey Wann ist bei dir "früher", wann "uralt"?
Hast du dich mal über die Religiosität der Menschen in der Altsteinzeit, Neusteinzeit bis zur Bronzezeit informiert? Es lohnt sich. Ja, Frey, Dein Hinweis könnte hier sehr vielen Usern Interresse geben. Der Mann wurde um 1850 von der Kirche unterdrückt. Aber er hatte als Wissenschafter 6 Jahre geforscht, welche Gesetze in der Steinzeit regierten. GB
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