Ich wollte eigentlich in diesem Forum nur die Frage stellen: Kann mir jemand erklären, wieso unsere Westtruppe eine Interessenpartei darstellt und wir im Osten eine Volkspartei sind? Nach dem Interview von Gysi mit der dpa-Korrespondentin K. Dunz muss ich ein bisschen ausholen. Die Westtruppe mit Lafontaine als Repräsentant hat die 10 Thesen von Lafontaine im Parteiprogramm verankert - nur durch ihr Gewicht - und das war die Hoffnung, warum ich mit der WASG von MV in die neue Partei "Die Linke" übergetreten bin. Es sind in MV nicht viele, die diesen Schritt mitgemacht haben. Spricht man deshalb von einer Interessenpartei? Aus der "Volkspartei", deren Name mit der Durchsetzung der Hartz-Gesetzgebung in MV verbunden ist, war ich damals ausgetreten. Also: Lafontaine und die "Westler" vertreten meine Interessen, auch die Gesine Lötsch und Klaus Ernst haben meine Interessen vertreten. Volkspartei: Weil wir so zahlreich an Mitgliedern sind? Das wird nicht mehr lange andauern, die Altersstruktur besagt alles. Im Altkreis Neustrelitz soll es nur noch zwei aktive,selbstständig arbeitende Parteigruppen geben. Eine davon ist meine, die in Feldberg. Wenn die "Reformer" in der Parteispitze von MV uns "Alte" weiter mit unzumutbaren Diskussionen zur DDR-Geschichte vor den Kopf stoßen, dann werden die Konsequenzen rasch zu spüren sein. Alos: Ich habe nichts gegen unsere altbundesdeutschen ParteigenossInnen, absolut nichts. Und wenn ich mich in unserer Parteigruppe umhöre, da hat auch niemand etwas gegen unsere Wessis, geschweige denn Hass. Mir scheint das ganze Theater weiter nichts zu sein als ein Kampf deren Oberen paar Dutzend, den sie auf uns Untere ausdehnen möchten. Ich schlage mich auf die Seite der Wessis! Und auch der Bernd Riexinger als gestandener Gewerkschaftsfunktionär hat meine volle Sympathie. Und frei nach Gysi: Selbstbewusst möchte ich diese Meinung artikulieren und auch durchsetzen. Lothar Ratai aus Feldberg
Hallo Lothar! Da Deine Fragen nicht direkt an mich gerichtet waren, habe ich mich nicht vordrängeln wollen. Schon die Einteilung in Ost und West ist ja unsachlich (Propaganda). So wie Du sind ja auch hier im Osten viele unserer ehemaligen WASG-Mitstreiter tätig. Wir müssen uns einfach ein bisschen mehr Gehör verschaffen. Offensichtklich machst Du das in Deinem Feldberg richtig, und ich habe denselben guten Eindruck in meinen zwei Grundorganisationen. Ich teile auch Deine Hoffnung auf die neue Parteiführung.
-------------------------- Wir brauchen keine Millionäre
auf der letzten Mitgliederversammlung in Altstrelitz sprach ein Genosse Gedanken aus, die viel Beifall erfuhren. "Die Unterteilung in Volks- und Interessen-Partei ist unsinnig. Denn jede Volkspartei bedient Interessen. ..." Ich glaube aber, Gen.Gregor G. hat auf dem BPT diese Unterscheidung eher bildhaft gebraucht. Hier im Osten haben wir - noch - viele Mitglieder und sind daher gezwungen, auf viele Interessen gleichmäßig einzugehen. Im Westen gibt es oftmals keine Basis- oder Kreisorganisationen. Dort sind die wenigen Mitglieder vielleicht gleich über die Landesebene organisiert. Und je weniger Interessen und Meinungen zu berücksichtigen sind, desto eher "schmort man im eigenen Saft" und wird konsensunfähig oder konsensunwillig. Der Blick auf das Gesamt-Themen-Programm DER LINKEN wird vielleicht nicht gewagt - eben weil es so wenige Mitglieder sind, die nicht gezwungen werden, mehr Themen als die eigenen zu berücksichtigen. Vielleicht ist Gregors Unterscheidung in diesem Sinne zu lesen.
Lothar, du hast Grund, viel Kritik an unserem Landesvorstand zu üben. Und damit bist du nicht allein. Die Mitgliederversammlung in Altstrelitz und meine Besuche bei verschiedenen Basisorganisationen bestätigen dieses Bild. Auch ich stehe einigen Personen und Entscheidungen sehr kritisch gegenüber. Aber wir haben den Vorstand gewählt - entweder durch eigenes Tun oder eben auch durch Unterlassen.
Doch leider spricht niemand über Positives. Das TLG-Beteiligungs-Modell aus MV, welches allen Genossen ermöglicht, sich in die "TLG-Fair-Wohnen" schon mit 5 Euro einzubringen, wäre eine gute Gelegenheit, unsere gemeinsamen Positionen hervorzuheben und den Landesvorstand zu loben. Schön wäre auch auch, wenn ich viel öfter lesen könnte, dass DIE LINKE lobenswerterweise eine "junge Mutter" als "Teilzeitvorsitzende" hat. Das ist einzigartig und mutig - von Partei und ihr selbst. Und schön wäre auch, wenn ich viel öfter Lob lesen könnte über Bernd Riexingers Engagement für die "junge Parteibasis" in den Ost-Ländern. Schön wäre, wenn wir uns öfter Mut machen würden für die vielen guten Aktionen in Partei und Gesellschaft, wenn wir uns auch für kleine Erfolge auch mal auf die Schulter klopfen würden. Und schön wäre auch, wenn wir es schaffen könnten, einander Kritik nicht übel zu nehmen.
Wenn wir uns nie Loben aber immer Kritik üben, demotiviert dies uns und unsere Wähler. Vielleicht sollten wir zu jeder Kritik auch immer mal etwas Lob verteilen? "Lieber Vorstand - ihr macht viel Mist - aber das mit der TLG war gut ..." - so etwas in der Art vielleicht ....
Hallo Lothar!! Du sprichst mir voll aus dem Herzen mit DEINEM Artikel. Auch Bübro und ich stammen aus der ehemaligen WASG. Es hatte doch Gründe, dass viele WASGLER aus getreten sind, oder sich zurück gezogen haben. Leider kenn ich Dich nicht persönlich, oder doch? Von 130 wasg-ler sind 6 oder 7 übrig geblieben die sich noch angagiern. Das freut mich. Ich bin noch im LAVO von ehemals 3 MITGLIEDERN der wasg. 2 sind zurückgetreten. Aber lasst uns nach vorne gucken. Wir haben die verdammte Pflicht die fortschreitende Prekärisierung der Bevölkerung zu verhindern. Mit Bernd Riexinger und Katja Kipping verspüre ich eine Aufbruchstimmung. Ich habe die beiden auch gewählt in Göttingen!! Gruss: ralf Malachowski
Lieber Tobias, ja wir müssen bei Strafe unseres Unterganges endlich die Grabenkämpfe überwinden. Aber wie können wir die Kunst des Zuhörens wieder erlernen ? - (denn wir haben es scheinbar wirklich verlernt, das gemeinsame und positive des Gegenüber zu hören) Die LAG innerparteiliche Kommunikation ist dabei Seminare zur Gewaltfreien Kommunikation zu organisieren, wo wir die Kunst des Zuhörens (Katja Kipping) wieder einüben können. Wir hoffen dass die Rosa-Luxenburg-Stiftung uns dabei unterstützt. Die ersten beiden Tagesseminare wollen wir in Neubrandenburg und Schwerin durchführen. Vielleicht kannst Du mit dabei sein und auch andere GenossInnen ansprechen ? Wenn es soweit ist, werden wir alle GenossInnen dazu einladen. Roswitha von der LAG Innerparteiliche Kommunikation
Hallo Bübro,Hallo Lothar,Liebe Mitdiskutanten! Ich hab mal eine Frage! Man müsste einige Themen von dieser Seite herunternehmen, die nicht mehr aktuell oder wo man nicht mehr drüber diskutiert auf einer Etxraseite Archiv ablegen. Man müsste einen Button haben wo Archiv draufsteht, was man anklickt und dann die Themen erscheinen,wo man nicht mehr diskutiert. Einige Genossen und Symphatiesante fühlen von den vielen Themen erschlagen. Das muss doch technisch machbar sein. Was haltet ihr davon? Meines Erachtens reichen 3 odwer4 Themen. Gruss: LIAZ!!