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BüBro Offline



Beiträge: 1.510

24.07.2012 14:11
Medienarbeit im Kapitalismus Antworten

Aus gegebenem Anlass hier mal einen Ausschnitt aus "Neues Denken in der Linken" (GB 2010):

Da muss man so glug sein wie der schlagfertige Marx. Aber - wie, wenigstens annnähernd so clever???
Die gewieftesten Streiter des Medienheeres sind die Interviewer. Ihr schärfstes Schwert - die Suggestivfragen. Man ist überrascht, verdattert und antwortet genau das, was die Dummenfänger hören wollen.
Die am meisten eingesetzten Medienwaffen sind die Verdrehung der Begriffe und das Weglassen von wichtigen Informationsteilen. Größte Meister dieser beiden Künste sind die Bild-Zeitung und ZDF. Wir sollten das nicht zulassen. Wir müssen dagegen Mittel und Wege finden.
Wie wär´s mit „Die Wall Street – das ist der Krieg“? Begleitet natürlich von stichhaltigen Beweisen für das Menetekel der obigen Kausalkette. Und das groß ausposaunen. Oder eine üppige Lawine von Handzetteln sowie Demo-Plakaten: „Gegen Links heißt für Arbeitslosigkeit. Gegen Links heißt für Sozialabbau. Gegen Links heißt mehr Steuern vom kleinen Mann. Gegen Links heißt noch mehr zuzahlen. ...Gegen Links heißt – Krieg“
Wie wäre es mit einer ständigen Aufkleber-Technik. Nur mal ein Beispiel: Neulich lief eine Sendung „Wie Deutschland liebt“. Kein einziges Wort darüber, wie die Ost-Deutschen geliebt haben. Also – auf einen Kleber nichts weiter als: „ZDF – Wie Deutschland liebt? Auch die DDR war Deutschland. Liebten wir nicht viel eher in Gleichberechtigung, bei reichlichen Kindergartenplätzen, mit moderner Familienplanung, bei günstigen Ehekrediten und FKK am Ostseestrand?“ Oder solch ein Bauerntrick: Da nennt der Gesundheitsminister die neuen erhöhten Abgaben „Prämie“. Da bräuchte man nur eine gute Karikatur oder Fotocollage ala Heartfield, wie eine Demo von Kranken dem Minister Prämientüten mit Lorbeerrändern an den Hals wirft.
Wir sollten offiziell alle Wortschöpfungen der Bourgeoisie aufkündigen, die das Volk offensichtlich verdummen. Das geht los bei der Bezeichnung Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Wie können wir solche Begriffe als Marxisten nach quatschen? Wer seine Arbeit gibt, ist kein Ausbeuter, sondern ein Produzent. Wer die Arbeit anderer nimmt, ist kein Arbeitgeber, sondern ein Mehrwertnehmer. Oft hört man die Behauptung, es gäbe keine Arbeiter mehr. Eine geschickt manipulierte Verdummung! Solange Menschen für Lohn nach Tarif arbeiten, sind sie Arbeiter. Solange Menschen vom Mehrwert leben, den die Arbeiter schaffen, sind sie Kapitalisten. Sie eignen sich das Kapital an, verfügen nach Gutdünken über den Produktions- und Kapitalgewinn (in der Bundesrepublik jährlich rund 600 Milliarden Euro, also über ein Viertel des BIP, auch gegenwärtig). Die bürgerliche Regierung ist kein freiheitliches Gebilde, sondern der angestellte Staatsverwalter der Großbourgeoisie. Von ihm erhält er sein Gehalt. Dafür erfüllt er seine Hauptaufgabe – die Sicherung des Ausbeutungsrechtes. Regierungsbeteiligung sollten Marxisten also nur eingehen, wenn sie dadurch eine Möglichkeit sehen können, gegen die Ausbeutung wirksam zu werden.
Vor geraumer Zeit hat die Bourgeoisie den Modetrick eingeführt, an deutsche Wörter, die seit eh und je Mann und Frau meinten, ein –Innen anzuhängen. Diese wohlfeile Methode, Gleichberechtigung vorzutäuschen, sollten wir, liebe Genossen, eigentlich nicht mitmachen.

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