Man stelle sich vor, der DDR wäre eine derartige Pleite passiert wie der gegenwärtige Schiffbau-Skandal in Wolgast und Stralsund! Gar nicht denkbar, wie die westliche Medienwelt auf allen Seiten Eins über die "kommunistische Planwirtschaft" hergezogen wäre und damit ein Musterbeispiel für die Unfähigkeit des Sozialismus hoch gespielt hätte.
So politisch werden wir natürlich nicht. Im Internet-Sprachrohr unseres Landesvorstandes "Die Linke MV" fand ich nur klein an zweiter Stelle einen drei Tage alten Bericht. Über die kaum lesbare Vokabel "Kontakt" gab ich meine Daten an und durfte an einen Genossen "Mich" eine Anfrage schicken. Sie lautet:

"Wie kann ich schnellstens den Wortlaut der Auserungen des Gen. Holter über den Wertft-Skandal bekommen. Er ist leider im Rundfunk so gekürzt und so schnell gesendet worden, dass ich ihn im Politikforum nicht exakt genug bringen kann. Gruß GB."

Mal sehen, ob wir eine Antwort kriegen.

In der OZ konnte man wenigstens folgende Wort von Helmut Holter lesen:

Treffend sol er "von einem regelrechten Eiertanz zu allen Vorgängen, die im Dunkeln liegen" gesprochen haben.

Helmut hat bestimmt viel viel mehr gesagt, was jetzt auf 2 000 Werker und noch einmal so viel Zulieferer hernieder kommt. Das muss alles hier auf den Tisch, damit wir uns alle ein Bild machen könen.

Und es gibt noch viel mehr überhaupt zur Geschichte des MV-Schiffbaus nach der Wende zu sagen. Auch das muss hier auf den Tisch, früher oder später.

Wenn eine Firma (z.B.SCANDLINES) an Investoren verscherbelt wird, muss Rendite vor Menschlichkeit gehen. Arbeitsplätze, und somit ein lebenswertes Leben durch Arbeit für die Werker und deren Familien, ist bei der Gewinnmaximierung durch Ausbeutung und Renditestreben für Heuschrecken ohne Bedeutung.
Hat es in der (auch von einigen linken Genossen allgemein verteufelten) staatlichen Planwirtschaft der DDR Arbeitslosigkeit und Insolvenzen von Grossunternehmen gegeben?!

Hallo! Katawich! Meinst Du wirklich, das Rendite vor Menschlichkeit gehen sollte? Oder ist Dir ein Fehler unterlaufen?? Meines Erachtens muss es heissen: Menschlichkeit vor Rendite!! Oder?? Gruss: Liaz!

Erst am 29. des Monats erfahren wir nu im "Die Linke MV" Näheres über die Planloswirtschaft:

Arbeitsplätze gehen verloren, Existenzen werden gleichgültig aufgegeben, Die bereits zugesagten Gelder sollten jetzt verwendet werden, möglichst viele Arbeitsplätze im Umfeld der Werftenpleite zu retten.

Die Bundesregierung weist jedoch die Verantwortung für die Insolvenz der P&S Werften zurück. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns sei allein über das Landesförderinstitut für die Kontrolle der zugesagten Bürgschaften zuständig. Wenngleich der Bund mit eigenen Geldern am letzten Rettungspaket beteiligt war, hat er sich ausschließlich auf die Informationen des Landes verlassen.

Dieses Hin- und Herschieben der Verantwortung ist inakzeptabel. Sagt der Bund Millionenhilfen zu, so muss er auch selbst deren Verwendung prüfen. Dass das offensichtlich nicht geschah, ist ein Zeichen dafür, dass die Schicksale, die hinter der Insolvenz stehen, von der Bundesregierung nicht gesehen werden.

Oder wie der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Helmut Holter sagte: "Wenn ich zu entscheiden gehabt hätte zwischen Millionen und
Menschen, ich hätte mich für die Menschen entschieden".

----------- Die markigen Worte des Fraktionschefs Holter zum Thema lassen immer noch auf sich warten. Er hat wohl nicht saongerecht genug oder gar nicht "gewaltfrei" genug gesprochen?

war ironisch gemeint.....
Natürlich geht Menschlichkeit vor Rendite! Aber die tägliche Umwelt im real existierenden Kapitalismus zeigt grundsätzlich keine Humanität.
Alles was bereits jedem Kenner der marxschen Lehren bekannt war, ist wahr geworden: die Minderheit regiert über die Mehrheit!

Es war deutlich zu erkennen, dass Du ein bisschen Ironie hast spielen lassen. Aber das versteht nicht jeder. Manche legen einem das in viel harmloseren Zusammenhängen sogar als Zynismus aus.

Es gibt keinen Aal mehr. Wo es noch ein einzelstück gibt, kostet das Kilo 40 Euro.
Der Grund? Die portugisischen und spanischen Fischer fangen den Glasaal radikal weg, wenn er von dort aus in die Brutgebiete nach Norden strebt.
Bleibt uns nur noch wie einst in DDR-Zeiten der Bückaal, ihr wisst schon - unter dem Ladentisch. Das aber auch nur, wenn wir den Spaniern und Portugiesen weiter fleißig Krisengelder schenken.

In ganz Rostock sollen nach einer Radio-Meldung die Straßenbahn-Schienen zu größerem Abstand verlegt werden. Schuld daran ist die Breite der neuen Straßenbahnwaggongst, die von der Stadt in Spanien in Auftrag gegeben wurden. Das stellt man nun erst jetzt fest!

Sehen wir nun sofort auch die Linkspartei auf den Gleisen mit einem der neuen "Transpi" und einer Aufschrift wie etwa:
"Es lebe die Planlostwirtschaft!" oder
"Wer hat da geschlafen?" und
"Wer soll das bezahlen?"

Die Straßenbahngleise in Rostock werden sicher nicht von Regelspur 1.435 mm auf spanische Breitspur umgespurt, denn Schienenfahrzeuge kann man auch in verschiedenen Spurweiten beim Hersteller beziehen, solange das Lichtraumprofil eingehalten wird.

Du hast vollkommen Recht. Ich habe geschrieben, dass die Rostocker Gleise für die neuen Waggongs zu eng liegen. Zwei Waggongs könnten also nicht aneinander vorbei fahren.

Das wäre natürlich fatal, weil auf die Schnelle wohl nicht so leicht zu korrigieren. In dieser Hinsicht hat sich bspw. der Plauener Verkehrsbetrieb nach 1990 intelligenter verhalten, in dem man die dort ebenfalls eingesetzten tschechischen KT4D-Züge einer "Verjüngungskur" unterzogen hat. Diese Fahrzeuge sind heute noch nach über 20 Jahren Rekonstruktion im Einsatz.