In der "Jungen Welt" steht in der Wochenendausgabe unter der Überschrift: "Aufrecht vor den Siegern" die Rede, die Erich Honecker vor dem Berliner Landgericht am 3. 12. 1992 gehalten hat. Ich habe sie nicht gekannt oder wieder vergessen. Es ist eine lesenswerte Rede und sie entspricht durchaus der Überschrift, aufrecht vor den Siegern. Von den tieferen Ursachen des Zusammenbruches unseres großen Jahrhundertversuches, eine neue sozialistische Gesellschaft aufzubauen hat er nichts verstanden. Das konnte man von ihm auch nicht verlangen. Aber solchen Verlierern wie ihm - und wir waren es ja auch - sollte man mit Achtung gedenken. Wir haben stets die utopischen Sozialisten vergangener Jahrhunderte mit Achtung behandelt, wir sollten es mit uns nicht anders machen. Die "Junge Welt" ist schon eine feine Zeitung, die sich traut, entgegen dem Zeitgeist, der Delegitimierung der DDR und der jeden Gedanken an eine andere, menschlichere Gesellschaftsordnung verpönt, diese Rede auf zwei großen Seiten abzudrucken. Lothar Ratai aus Feldberg
Ja, auch ich bin Deiner Meinung,die "Junge Welt" ist eine sehr real und unverfälscht informierende Zeitung, die ihrem Slogan: "Sie lügen wie gedruckt-wir drucken wie sie lügen!", jederzeit gerecht wird!