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Dieses Thema hat 11 Antworten
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BüBro Offline



Beiträge: 1.510

02.11.2012 10:43
Die größte Lüge - unser größter Feind Antworten

Die grösste Lüge - unser größter Feind:

Ein Irrtum lastet auf der Menschheit – die Lüge von der Überlegenheit der kapitalistischen über die sozialistische Wirtschaftsweise.
Ihre schier unsterbliche Lebenskraft erlangte diese Lüge schon vor fast dreihundert Jahren. Damals entwickelten sich aus ehemaligen Handwerkern Fabrikanten. Sie schufen sich Manufakturen, an denen nun nicht bloß ein oder zwei Gesellen Schuhe schusterten, sondern Dutzende von ehemaligen Fronarbeitern die Teile aller möglichen Produkte herstellten und zusammenfügten. Die Waren wurden natürlich verkauft, die Hälfte vom Erlös wurde als Lohn an die Arbeiter verteilt, die andere Hälfte steckte sich der Unternehmer, ohne dafür bestraft zu werden, einfach in die eigene Tasche. Das sprach sich schnell herum, und aus den primitiven Manufakturen wurden Fabriken oder Werke, später sogar dampfgetriebene. Im gleichen Maße wuchs natürlich der Wunsch der Unternehmer, immer mehr Gewinn zu machen. Also kam die Frage auf: wo und unter welchen Bedingungen kann man mit freien Arbeitskräften immer größeren Mehrwert erzielen.
Antwort auf diese Frage erteilte ein adliger Mann, der als Aufklärer bekannt geworden war – der Baron Montesquieu. Dieser Herr war weit in der Welt herum gekommen und soll den Kapitalisten der Zukunft gesagt haben: „Wenn ihr aus freien Arbeitern Kapital schlagen wollt, dann müsst ihr dahin gehen, wo links die Kohle, rechts das Erz und darüber gemäßigtes Klima herrschen. Wo aber nur wenig oder gar nichts davon vorhanden ist, nehmt lieber die Peitsche.“
Die das als erste Unternehmer der Erde beherzigten, waren sehr bald die damals in England und Frankreich aufkommenden Kapitalisten.
Später kamen noch einige Länder hinzu, die vom lieben Gott so reich beschenkt worden waren: Norditalien, Westdeutschland, Ost-USA, Kanada und Japan, mit Verspätung heute nun auch China. Industrielle Entwicklung hat es gleichzeitig in fast allen anderen Ländern der Erde gegeben, kapitalistische Produktionsweise natürlich auch und zweifellos auch kluge Menschen. Aber die von der Natur gegebenen Vorzüge und damit die höchste industriellen Leistungsfähigkeit haben halt nur die genannten acht Länder erreicht. Dagegen nützte und nützt bis heute den anderen Ländern, denen einige der Vorzüge fehlen, die auch bei ihnen eingeführte kapitalistische Wirtschaftsweise keinen Pfifferling.

Teil 2 forgt - GB

Dazu Lothar Ratoi:
Na ja, Bübro, nächste Woche werde ich mich zu einer Antwort aufraffen. Aber gefallen wird sie Dir nicht.

Antwort GB:
Bin sehr gespannt, wie Du mich widerlegen wirst.
Gerätst Du nicht zufällig mal nach Rostock oder in die Nähe unserer führenden Hansestatd?

BüBro:
Teil 2:
Der Rückstand, den die Länder der 2. Welt vor der Wende hatten, war relativ (etwa wie zwischen ”Wartburg” und ”Mazda”), jetzt ist er himmelhoch (mit Ausnahme von Deutschland Ost, wo Subventionen in 100-Milliarden-Höhe die wahre Lage abgetäuscht, aber nicht an der Wurzel bereinigt haben).Nehmen wir als Beispiel nur das Land Mecklenburg-Vorpommern:

Vor der Wende: Nach der Wende:

- 60 bis 70 hochseegehende Schiffe liefen vom - nach Wende: Nach 10 Jahren:nur noch 20-25 Stapelläufe
Stapel der 6 Werften

- rund 25o ooo Tonnen Seefisch
angelandet (aus weltweiten
Entfernungen) - nach Wende: Nach zehn Jahren: etwa 13 5oo Tonnen/Jahr

- rund 2o ooo Neubauwohnungen - nach Wende: Nach zehn Jahren: etwa 6 ooo WE pro Jahr

 3 Millionen Schweine im Stall - nach Wende: Nach zehn Jahren: nur noch 0,4 Mio Schweine
(60 % des Bedarfs des Agrar-
landes werden importiert!)

 über hundert Handelsschiffe - nach Wende: Nach zehn Jahren:nur noch eine Reihe von Fähr-
schiffen im Ostseeraum


Von zahlreichen Produktionsarten, die liquidiert wurden, ganz zu schwei-gen, z. B. Faserplatten in Ribnitz, Plasterzeugnisse in Schwerin, Möbel, Lederwaren, Baustoffe, Molkereiprodukte, Stärke u. a. an vielen Orten. Gewiß arbeiteten die genannten Produktionszweige nicht für den heutigen, sondern für den sozialistisch bestimmten Markt, d. h. z. B. nicht nach Gewinn jedes einzelnen Betriebes und nicht durchweg nach den Spitzen-werten der Weltmärkte, aber die Leistungen wurden vollbracht, Massen von Menschen hatten einen Lebensinhalt, und bestehende Bedürfnisse wurden befriedigt, wenn auch nicht die hochgeschraubten Anforderungen der Menschen in den sieben bis zehn reichen Ländern der 1. Welt. Müssten aber die Einwohner der jetzigen östlichen Bundesländer vom Erlös der Erzeugnisse leben, die sie heute produzieren, so würden sie zweifellos am Hungertuch saugen, und sie wären wohl kaum besser dran als die Polen und Tschechen und ebenso hoch verschuldet.

Hier noch gleich Teil 3:

Zu den zehn natürli-chen Grundbedingungen hoher Arbeitsproduktivität gehören:

1. billiger Zugriff zu den Rohstoffen, z. B. aus eigenem Aufkommen, durch geringe Transport- und Energiekosten
2. gemäßigtes Klima (um dauerhaft zwischen 10 bis 25 °C), z. B. Golfstrom-Einzugsgebiet
3. Vegetationsperioden von möglichst zehn Monaten
4. kurze, unbehinderte Transportwege zwischen den Zentren der Bevöl-ke-rung, der Rohstofflager und der Weltmärkte, am besten viele Was-ser-wege in allen Richtungen,
5. eisfreie Häfen, bewohnbare Küsten nahe den Handelswegen
6. reiche, auf das Jahr verteilte Niederschläge (800 - 1000 mm/J
7. günstige Bodenklassen
8. Fischreichtum der nahen Gewässer (billigste Eiweißversorgung)
9. Energiereichtum der Flüsse (Gefälle)
10. tektonische Ruhe

Wo in der Welt treffen diese Bedingungen vollständig oder fast vollständig zu? In den sieben Ländern, die ich nannte und (erst neu genutzt) in China.

nun noch Teil 4:
Die Erfahrungen des real gewesenen Sozialismus, speziell der DDR, können nur dann wahrheitsgetreu eingeschätzt werden, wenn wir nach marxistischer, sprich: nach materialistischer Weltanschauung vorgehen. Demnach sind die Erscheinungen des Überbaus immer mehr oder weniger das Produkt der materiellen Basis, auf der die Ereignisse vor sich gehen. Hier also mal eine kurzgefasste Liste von materiellen Vorzügen, die die BRD von Anfang bis Ende des kalten Krieges hatte, die DDR aber nicht oder fast nicht:
Rund sieben Milliarden Tonnen bester Steinkohle aus eigenem Aufkommen (d.h. Gelderlös blieb im Land), rund 600 Millionen Tonnen Eisenerz (dito), jährlich 200-250 000 Tonnen Edelfisch vor der Haustür (Nordsee, wo DDR gesperrt war), zehn Wasserkraftwerke allein am Rhein, eisfreie Hochseehäfen und –Werften, dicht am Ruhrgebiet, an den Zulieferbetrieben und am Weltmarkt, fast die gesamte Schwermetallurgie Deutschlands (links die Kohle, rechts das Erz), Tausende von nicht ausgeräumten Industriebetrieben, doppelte Gleise zwischen allen kleinen und großen Städten, jährlich 12 Millionen Hl Markenweines, Überfluß an Süßwasser in den Industriegebieten, 800 mm Niederschlag in der Landwirtschaft (DDR: 600 mm), von Marshall-Plan, Hitlergold und Rückzahlung der Kriegsgewinne an die Großbetriebe, massiven Investitionen der eigentlichen Siegernationen ganz zu schweigen (Auszug aus meiner Schrift „Der Untergang der 2. Welt“, 1999, Reinhard Thon Verlag Schwerin). „Wer das Ruhrgebiet hat, hat Deutschland“, soll mal ein alter Kölner Separatist gesagt haben und agitierte für die Gründung eines Deutschen Rheinstaates.
All das zusammen gefasst, ermöglichte es der BRD, schnell in den Kreis der "Großen" vorzudringen, und das wiederum - fremde Länder auszuplündern. Der ständige Mangel an all den Vorzügen führte andererseits in der DDR zu negativen Not- und Gewaltmaßnahmen. Der kontinuierlich drückende Rückstand des Lebensstandards lenkte den Blick der Menschen selbstverständlich nach dem Westen, dagegen halfen nun mal auch die noch so gut gemeinten Verbesserungen unserer Sozialeinrichtungen nicht. Mit einem kleinen Journalisten Gübter Brock koann und konnte man´s ja machen.

Diese Pamchlet ist damals an viele Genossen gegangen. Es wurde genauso unterschlagen wie Anno 1980 unter "Genossen" Schabowski mein realistisches Buch "Moskau vertretungsweiwe" (Hinstorff) und auch meine 5 Seiten lange Konzeption "Der russische Winter und die Arbeitsproduktivität".

Dazu Antwort an@BüBro und @Rattai von dem Juser "Isländer":Ihr Beide erkennt m.E. nicht die wahren Ursachen.
Ich werde mal meine Ansicht erklären, und zwar gleich mit Lösung:

Einführung 30-Stunden-Woche.
Damit hätten alle Arbeit. Kranken, -Rentenversicherung werden billiger, Arbeitslosenversicherung fällt ganz weg. Eingesparte Arbeitnehmer -und Arbeitgeberanteile mit in die Lohntüte. Dann geht es zwar erst mal allen für 2-3 Monate etwas schlechter, aber dann pendeln sich wieder vernünftige Löhne ein.
Wir hatten in den letzten 300 Jahren 16,14,12,10 und 8-Stunden-Arbeitstage, die Zeit ist reif für 6 Stunden.

Etwas tiefer zur Materie.

Ein Beispiel:
Nehmen wir eine 4-köpfige Familie, pro Woche fallen 16 Stunden Hausarbeit an.
Macht jeder pro Woche 4 Stunden.
Nun wird eine Waschmaschine gekauft, dadurch pro Woche nur noch 12 Stunden Hausarbeit nötig.
Wie entscheidet ein vernünftiger Haushaltsvorstand?
Richtig, jeder arbeitet nur noch 3 Stunden im Haushalt.
Was passiert in Deutschland?

Alle sollen weiter 4 Stunden die Woche im Haushalt arbeiten, ein auffälliger Pechvogel geht hausarbeitsmäßig leer aus.
Arbeitsämter, sinnlose Bewerbungen, Harz4 usw. sind die Folgen dieser Politik.
Deutschland hat potentiell 30 Mio. Arbeitnehmer.
24 Mio. haben Arbeit, 6 Mio. empfangen Harz4 und eine Mio. hat noch zu viel Vermögen, um ALG2 zu beantragen.

Mal überschlagsweise:
Bei 24 Mio. Arbeitnehmern und 40 Stunden pro Woche haben wir 960 Mio. Arbeitsstunden wöchentlich.
Wenn ich diese auf die 30 Mio. potentielle Arbeitnehmer verteile, komm ich auf 32 Arbeitsstunden pro Woche.

Dass Ganze läuft nach dem Kinderspiel „Stopp und schnapp `nen Stuhl“.
Für jeden, der in Arbeit kommt, verliert ein Anderer seine Stelle. Statistisch.


Liebe Grüße
Raddaukommunist

Antwort dazu von BüBro ala GB_:

Hallo Isländer, deine Berechnungen sind bestimmt zutreffend.
Aber vergiss nicht zusätzliche Forderungen:
bei Verkürzund der Arbeitszeit muss auch der VOLLE LOHNAUSGLEICH gesichert sein.
und zweitens muss bei alledem die PREISSTEIGERUNG verboten sein. GB

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Lothar Ratai ( Gast )
Beiträge:

02.11.2012 16:40
#2 RE: Die gröste Lüge - unser größter Feind Antworten

Na ja, Bübro, nächste Woche werde ich mich zu einer Antwort aufraffen. Aber gefallen wird sie Dir nicht. Lothar ratai

BüBro Offline



Beiträge: 1.510

03.11.2012 10:59
#3 RE: Die gröste Lüge - unser größter Feind Antworten

Antwort GB:
Bin sehr gespannt, wie Du mich widerlegen wirst.
Gerätst Du nicht zufällig mal nach Rostock oder in die Nähe unserer führenden Hansestatd?

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BüBro Offline



Beiträge: 1.510

03.11.2012 12:41
#4 RE: Die gröste Lüge - unser größter Feind Antworten

BüBro:
Teil 2:
Der Rückstand, den die Länder der 2. Welt vor der Wende hatten, war relativ (etwa wie zwischen ”Wartburg” und ”Mazda”), jetzt ist er himmelhoch (mit Ausnahme von Deutschland Ost, wo Subventionen in 100-Milliarden-Höhe die wahre Lage abgetäuscht, aber nicht an der Wurzel bereinigt haben).Nehmen wir als Beispiel nur das Land Mecklenburg-Vorpommern:

Vor der Wende: Nach der Wende:

- 60 bis 70 hochseegehende Schiffe liefen vom - Nach 10 Jahren:nur noch 20-25 Stapelläufe
Stapel der 6 Werften

- rund 25o ooo Tonnen Seefisch
angelandet (aus weltweiten
Entfernungen) - Nach zehn Jahren: etwa 13 5oo Tonnen/Jahr

- rund 2o ooo Neubauwohnungen - Nach zehn Jahren: etwa 6 ooo WE pro Jahr

 3 Millionen Schweine im Stall - Nach zehn Jahren: nur noch 0,4 Mio Schweine
(60 % des Bedarfs des Agrar-
landes werden importiert!)

 über hundert Handelsschiffe - Nach zehn Jahren:nur noch eine Reihe von Fähr-
schiffen im Ostseeraum


Von zahlreichen Produktionsarten, die liquidiert wurden, ganz zu schwei-gen, z. B. Faserplatten in Ribnitz, Plasterzeugnisse in Schwerin, Möbel, Lederwaren, Baustoffe, Molkereiprodukte, Stärke u. a. an vielen Orten. Gewiß arbeiteten die genannten Produktionszweige nicht für den heutigen, sondern für den sozialistisch bestimmten Markt, d. h. z. B. nicht nach Gewinn jedes einzelnen Betriebes und nicht durchweg nach den Spitzen-werten der Weltmärkte, aber die Leistungen wurden vollbracht, Massen von Menschen hatten einen Lebensinhalt, und bestehende Bedürfnisse wurden befriedigt, wenn auch nicht die hochgeschraubten Anforderungen der Menschen in den sieben bis zehn reichen Ländern der 1. Welt. Müssten aber die Einwohner der jetzigen östlichen Bundesländer vom Erlös der Erzeugnisse leben, die sie heute produzieren, so würden sie zweifellos am Hungertuch saugen, und sie wären wohl kaum besser dran als die Polen und Tschechen und ebenso hoch verschuldet.

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BüBro Offline



Beiträge: 1.510

03.11.2012 13:33
#5 RE: Die gröste Lüge - unser größter Feind Antworten

Hier noch gleich Teil 3:

Zu den zehn natürli-chen Grundbedingungen hoher Arbeitsproduktivität gehören:

1. billiger Zugriff zu den Rohstoffen, z. B. aus eigenem Aufkommen, durch geringe Transport- und Energiekosten
2. gemäßigtes Klima (um dauerhaft zwischen 10 bis 25 °C), z. B. Golfstrom-Einzugsgebiet
3. Vegetationsperioden von möglichst zehn Monaten
4. kurze, unbehinderte Transportwege zwischen den Zentren der Bevöl-ke-rung, der Rohstofflager und der Weltmärkte, am besten viele Was-ser-wege in allen Richtungen,
5. eisfreie Häfen, bewohnbare Küsten nahe den Handelswegen
6. reiche, auf das Jahr verteilte Niederschläge (800 - 1000 mm/J
7. günstige Bodenklassen
8. Fischreichtum der nahen Gewässer (billigste Eiweißversorgung)
9. Energiereichtum der Flüsse (Gefälle)
10. tektonische Ruhe

Wo in der Welt treffen diese Bedingungen vollständig oder fast vollständig zu? In den sieben Ländern, die ich nannte und (erst neu genutzt) in China.

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BüBro Offline



Beiträge: 1.510

07.11.2012 11:54
#6 RE: Die gröste Lüge - unser größter Feind Antworten

Fortsetzung auf dem Thema "einige Bemerkungen..." von Lothar Ratai

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BüBro Offline



Beiträge: 1.510

18.11.2012 18:58
#7 RE: Die gröste Lüge - unser größter Feind Antworten

Entschuldigubng, dass ich trotz des vorigen Postings in meinn Thema einen wichtigen Absatz einfüge, der, wie mir scheint, in Lothars Thema ein bisschen untergegangen ist: ich hatte damit vor zei Jahren gegen die Fassung des gleichen Themas im Erfurter Parteiprogramms Einspruch erkhoben:

"Die Erfahrungen des real gewesenen Sozialismus, speziell der DDR, können nur dann wahrheitsgetreu eingeschätzt werden, wenn wir nach marxistischer, sprich: nach materialistischer Weltanschauung vorgehen. Demnach sind die Erscheinungen des Überbaus immer mehr oder weniger das Produkt der materiellen Basis, auf der die Ereignisse vor sich gehen. Hier also mal eine kurzgefasste Liste von materiellen Vorzügen, die die BRD von Anfang bis Ende des kalten Krieges hatte, die DDR aber nicht oder fast nicht:
Rund sieben Milliarden Tonnen bester Steinkohle aus eigenem Aufkommen (d.h. Gelderlös blieb im Land), rund 600 Millionen Tonnen Eisenerz (dito), jährlich 200-250 000 Tonnen Edelfisch vor der Haustür (Nordsee, wo DDR gesperrt war), zehn Wasserkraftwerke allein am Rhein, eisfreie Hochseehäfen und –Werften, dicht am Ruhrgebiet, an den Zulieferbetrieben und am Weltmarkt, fast die gesamte Schwermetallurgie Deutschlands (links die Kohle, rechts das Erz), Tausende von nicht ausgeräumten Industriebetrieben, doppelte Gleise zwischen allen kleinen und großen Städten, jährlich 12 Millionen Hl Markenweines, Überfluß an Süßwasser in den Industriegebieten, 800 mm Niederschlag in der Landwirtschaft (DDR: 600 mm), von Marshall-Plan, Hitlergold und Rückzahlung der Kriegsgewinne an die Großbetriebe, massiven Investitionen der eigentlichen Siegernationen ganz zu schweigen (Auszug aus meiner Schrift „Der Untergang der 2. Welt“, 1999, Reinhard Thon Verlag Schwerin). „Wer das Ruhrgebiet hat, hat Deutschland“, soll mal ein alter Kölner Separatist gesagt haben und agitierte für die Gründung eines Deutschen Rheinstaates.
All das zusammen gefasst, ermöglichte es der BRD, schnell in den Kreis der "Großen" vorzudringen, und das wiederum - fremde Länder auszuplündern. Der ständige Mangel an all den Vorzügen führte andererseits in der DDR zu negativen Not- und Gewaltmaßnahmen. Der kontinuierlich drückende Rückstand des Lebensstandards lenkte den Blick der Menschen selbstverständlich nach dem Westen, dagegen halfen nun mal auch die noch so gut gemeinten Verbesserungen unserer Sozialeinrichtungen nicht. Mit einem kleinen Journalisten Gübter Brock koann und konnte man´s ja machen.

Mein Zehn-Seiten-Pamchlet ist damals an viele Genossen gegangen. ES wurde genauso unterschlagen wie Anno 1980 unter "Genossen" Schabowski mein realistisches Buch "Moskau vertretungsweiwe" (Hinstorff) und auch meine 5 Seiten lange Konzeption "Der russische Winter und die Arbeitsproduktivität".

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Isländer Offline



Beiträge: 395

26.01.2013 11:33
#8 RE: Die gröste Lüge - unser größter Feind Antworten

@BüBro und @Rattai

Ihr Beide erkennt m.E. nicht die wahren Ursachen.
Ich werde mal meine Ansicht erklären, und zwar gleich mit Lösung:

Einführung 30-Stunden-Woche.
Damit hätten alle Arbeit. Kranken, -Rentenversicherung werden billiger, Arbeitslosenversicherung fällt ganz weg. Eingesparte Arbeitnehmer -und Arbeitgeberanteile mit in die Lohntüte. Dann geht es zwar erst mal allen für 2-3 Monate etwas schlechter, aber dann pendeln sich wieder vernünftige Löhne ein.
Wir hatten in den letzten 300 Jahren 16,14,12,10 und 8-Stunden-Arbeitstage, die Zeit ist reif für 6 Stunden.

Etwas tiefer zur Materie.

Ein Beispiel:
Nehmen wir eine 4-köpfige Familie, pro Woche fallen 16 Stunden Hausarbeit an.
Macht jeder pro Woche 4 Stunden.
Nun wird eine Waschmaschine gekauft, dadurch pro Woche nur noch 12 Stunden Hausarbeit nötig.
Wie entscheidet ein vernünftiger Haushaltsvorstand?
Richtig, jeder arbeitet nur noch 3 Stunden im Haushalt.
Was passiert in Deutschland?

Alle sollen weiter 4 Stunden die Woche im Haushalt arbeiten, ein auffälliger Pechvogel geht hausarbeitsmäßig leer aus.
Arbeitsämter, sinnlose Bewerbungen, Harz4 usw. sind die Folgen dieser Politik.
Deutschland hat potentiell 30 Mio. Arbeitnehmer.
24 Mio. haben Arbeit, 6 Mio. empfangen Harz4 und eine Mio. hat noch zu viel Vermögen, um ALG2 zu beantragen.

Mal überschlagsweise:
Bei 24 Mio. Arbeitnehmern und 40 Stunden pro Woche haben wir 960 Mio. Arbeitsstunden wöchentlich.
Wenn ich diese auf die 30 Mio. potentielle Arbeitnehmer verteile, komm ich auf 32 Arbeitsstunden pro Woche.

Dass Ganze läuft nach dem Kinderspiel „Stopp und schnapp `nen Stuhl“.
Für jeden, der in Arbeit kommt, verliert ein Anderer seine Stelle. Statistisch.


Liebe Grüße
Raddaukommunist

BüBro Offline



Beiträge: 1.510

27.01.2013 19:11
#9 RE: Die gröste Lüge - unser größter Feind Antworten

Die Berechnungen sind bestimmt zutreffend.
Aber vergiss nicht das Eine:
BEI VOLLEM LOHNAUSGLEICH
und das zweite Eine:
OHNE PREISSTEIGERUNG

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Klaro ( Gast )
Beiträge:

28.04.2016 16:10
#10 Die größte Lüge Antworten

Das geht hier in diesem Thread ja gleich "richtig" los:
***
Ein Irrtum lastet auf der Menschheit – die Lüge von der Überlegenheit der kapitalistischen über die sozialistische Wirtschaftsweise.
Ihre schier unsterbliche Lebenskraft erlangte diese Lüge schon vor fast dreihundert Jahren. ...
***
Wer sollte "vor fast 300 Jahren" - also kurz nach 1700 !!! - überhaupt etwas von "sozialistischer Wirtschaftsweise" gehört haben?

Die gab es nicht, noch nicht einmal als Idee, und selbst der Großvater von Karl Marx war noch "ein feuchter Glanz im Auge seines Urgroßvaters" - oder war es noch der Ururgroßvater?

Inzwischen hat sich allerdings die "sozialistische Wirtschaftsweise" als so unfähig erwiesen, dass selbst die regierenden Kommunisten zur "urkapitalistischen Wirtschaftsweise" übergegangen sind,
Im kommunistischen China herrscht inzwischen doch ein Kapitalismus der allerschlimsten Art, und das nur, damit die Kommunisten an der Macht bleiben.
MACHT ist das einzige, was interessiert, "Menschewürde" und "Menscherechte" zählen für Kommunisten n_i_c_h_t_s !

Tobias ( Gast )
Beiträge:

29.04.2016 01:34
#11 unsere größten Feinde Antworten

Bei dem Titel dieses Thread und dem, was danach noch kam:
"...
2. gemäßigtes Klima (um dauerhaft zwischen 10 bis 25 °C), z. B. Golfstrom-Einzugsgebiet ...
5. eisfreie Häfen, bewohnbare Küsten nahe den Handelswegen
6. reiche, auf das Jahr verteilte Niederschläge (800 - 1000 mm/J ..."
erinnere ich mich an altes aus DDR-Zeiten:
Frage: Was sind die 4 Hauptfeinde des Sozialismus?
Antwort: Frühling, Sommer, Herbst und Winter!

Bruder im Geiste ( Gast )
Beiträge:

30.04.2016 01:49
#12 unser größter Feind ist Unwissenheit und Dummheit Antworten

BüBro 02.11.2012 10:43
>>
Die grösste Lüge - unser größter Feind:

Ein Irrtum lastet auf der Menschheit – die Lüge von der Überlegenheit der kapitalistischen über die sozialistische Wirtschaftsweise.
Ihre schier unsterbliche Lebenskraft erlangte diese Lüge schon vor fast dreihundert Jahren. ...
Antwort auf diese Frage erteilte ein adliger Mann, der als Aufklärer bekannt geworden war – der Baron Montesquieu. ...
<<
Unser größter Feind war und ist Unwissenheit und Dummheit!

BüBro, Du hast unter vielen Themen immer wieder das gleiche über "Arbeitsproduktivität" gepostet, und Dich dabei auf Montesquieu berufen.
Der hat aber 1689-1755 gelebt, und auf dessen Lebensdaten beziehst Du Dich mit Deinem "vor fast 300 Jahren".
Dabei geht es aber nicht um eine Lüge, sondern das war der damalige Stand. (Und sozialistische Wirtschaftsweise gab es noch nicht!)

Zu der Zeit von Montesquieu gab es keine elektrische Beleuchtung, keinen Elektromotor, keine funktionierende Dampfmaschine, keine Eisenbahn, kein Auto, kein Continerschiff ...
"modernster" mechanischer Antrieb waren Wasserräder und für bestimmte Zwecke Windräder.
Der Transport über Land fand mit Ochsenkarren statt und die Segelschiffe hatten äußerst geringe Transportkapazität.

Ich frage mich nur, wo Du diese 300 Jahre verschlafen hast, denn Du hast offensichtlich nicht mitbekommen, dass es inzwischen mehrere (!) "industrielle Revolutionen" gegeben hat!

Erst kamen Dampfmaschinen, dann Elekrto- und Verbrennungsmotoren.
Im Transportwesen wurden die Ochsenkarren und die kleinen Segelschiffe durch Eisenbahnen, Dampfschiffe, Autos und seit 100 Jahren auch durch Flugzeuge abgelöst, über die Weltmeere schippern riesige Container-, Tank- und Schüttgutschiffe.
Kohle ist als Primärenergieträger von Erdöl und Erdgas überholt worden.

Transportkosten spielen fast keine Rolle mehr für den Preis einer Ware:
Kohle aus Australien und Südafrika ist trotz des weiten Weges billiger, als hier geförderte;
Eisenerz kommt aus Mauretanien.
Textilien aus China und Bangladesh unterbieten preislich jedes in Deutschland produzierte Kleidungsstück.
Stahl aus China sticht hiesigen Stahl aus.

Inzwischen ist die Computerisierung und Automatisierung der Arbeit so weit fortgeschritten, dass Produktionen auf der anderen Seite der Welt ferngesteuert werden können.
Und Du willst uns mit Produktionsbedingungen von vor 300 Jahren kommen, als ein Wasserrad als Antrieb für einen Schmiedehammer oder ein Sägewerk modernster "Stand der Technik" war!

Das Gefälle von Flüssen spielt doch längst keine Rolle mehr für die Arbeitsproduktivität, in Deutschland wird heute mehr Strom aus Biomasse erzeugt, als durch Wasserkraft.

Die Arbeitsproduktivität hängt viel mehr vom Stand der Automatisierung in der Produktion und der Verwendung von Computern bei Ingenieuren und in öffentlichen und "privatwirtschaftlichen" Verwaltungen ab.
Arbeitsorganisation ist für die Arbeitsproduktivität weit wichtiger, als jeder Deiner 10 genannten Punkte!

Und genau an der Arbeitsorganisation hat es in der DDR gehapert! Es war doch ALLES übermäßig bürokratisiert, zentralisiert und ineffektiv.
Allein schon die zentrale Planung hat viel zu viel Zeit gekostet, um ein neu entwickeltes Produkt in die Produktion zu überführen - das war ein systemimmanenter Nachteil und viel wichtiger als Regenmenge, Bodenklasse, bewohnbare Küsten oder sonst etwas aus Deiner Liste von vor 300 Jahren !!!

Wichtig ist schließlich noch die allgemeine und insbesondere die berufliche Bildung. Letztere spricht im internationalen Vergleich immer noch für Deutschland.

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