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Dieses Thema hat 2 Antworten
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BüBro Offline



Beiträge: 1.510

13.11.2012 06:50
Zwei Flügel - eine Verständigung Antworten

Zwei Flügel – eine Verständigung

Es könnte de Anfang der Verständigung sein: Sven H. hat sachlich für den Flügel der „Reformer“ geschrieben, nun müsste die Einsicht der Nostalgiker folgen.
Hier erst einmal Svens Schreiben und die Antwort aus der Mitte.

Hallo Sven!

Herzlichen Dank für Dein sachliches Posting. Ich gehe jetzt mal auf Deine Abschnitte ein (jeweils fett gedruckt).


Ja, der Parteitag ist sehr kurzfristig einberufen worden. Aber darauf müssen sich Delegierte einstellen, wenn sie sich als Delegierte wählen lassen. Das ist ihr Job und sie haben dann als Delegierte auch zu entscheiden. Dazu muss nicht unbedingt die Basis gefragt werden.
(Deshalb wählt man ja Delegierte, damit sie als Vertreter der Basis frei entscheiden. Und deshalb sollte man auch ganz genau überlegen, wen man zum Delegierten wählt.)
Es gibt kein imperatives Mandat! Manch einer in unserer Partei glaubt immer noch, der oder die Delegierte müssen genau das tun, was ihre Wähler wollen. Nein, sie sind in ihrer Entscheidungsfindung frei. Delegierte sind keine Marionetten der Basis und auch nicht des Vorstandes. Sie sind Vertreter mit ihrem eigenen Willen. Deshalb hat die Delegiertenwahl eine Bedeutung, die manch einer noch nicht kapiert hat. Zum Delegierten wählt man nicht denjenigen, der den meisten Platz im Terminkalender hat oder der immer nur JA zu allem sagt oder der everybodies darling ist, sondern den- oder diejenige mit der besten Kompetenz.

Meinst Du wirklich, dass wir das alles nicht selber wissen? Nun gut, wier sind ja alle lehrfähig

Es ist nur bezeichnend, dass jetzt die ewigen Kritiker wieder herumnörgeln. Nach der verbalen Heftigkeit der Kritik in den letzten Monaten, die in meinen Augen teilweise den Tatbestand der üblen Nachrede oder Verleumdung erfüllt hat, müsste ja mindestens ein halbes Dutzend von Parteimitgliedern sofort aufspringen und rufen: "Ich will jetzt Vorsitzende(r) werden." Und wo sind sie? Vielleicht meldet sich ja noch jemand.

Sehr richtig – es muss sozusagen von der anderen Seite, wie Du sagst, ein „Anti-Reformer“ als Kandidat aufgestellt werden. Leider haben wir niemanden, der nun schon auf dem Sprungbrett stand wie Genossin Bluhm. Damit helfe ich Dir, zur Sache zu kommen: Wir haben nichts gegen Parteitage, wie sind gegen übereilte Methoden. Da kommt leider halt der Verdacht auf, dass die Eile nicht so ganz einleuchtende Ursachen hat, wieder mal sei kleines "„on hintenrum“: „Schnell mal unseren Mann her, ehe die andere Seite...“ Wir „nöhlen also nicht herum“, wir wollen nicht überrumpelt werden.

Ich möchte aber wirklich einmal wissen, was an den "Reformern" so schlimm ist?
Also diejenigen, die damit gemeint sind, könnten ein wirklich angenehmeres Leben haben als das in unserer Partei. Wenn sie so "sozialdemokratisch" wären, wie ihnen unterstellt wird, warum sind sie dann nicht schon längst in die SPD gegangen? Dort könnten sie doch viel erfolgreicher agieren als in unserer Partei. Zu dieser Schlussfolgerung muss man kommen, wenn man die Unterstellungen der "Anti-Reformer" ernst nimmt.
Nein, sie sind nach wie vor in DER LINKEN, um die "Anti-Reformer" zu ärgern. Die hätten ja gar nichts mehr, worüber sie sich aufregen könnten.


Wer hat Euch eigentlich zu „Reformern“ erhoben? In meinen Augen seid ihr, was man Partei-FLÜGEL nennt. Noch keinen von Euch habe ich gehört, dass er Reformer ist und was er darunter versteht. Aus Meinungsäußerungen entnehme ich statt dessen immer wieder Trends zum Sozialdemokratischen. Das ist aus meinem Munde überhaupt keine böse Unterstellung. Ich war 13 Jahre lang Mitglied der SPD, habe dort (z. B. im Warener Kreis) eine Reihe von wackeren Linken kennen gelernt. Etliche sind wie ich ausgetreten, als die kämpferischere Partie WASG entstand. Wir wussten warum, daher sind wir der Meinung, dass wir eine zweite SPD nicht brauchen und die Wähler darauf auch nicht gerade warten. „Erfolgreicher agieren“ in der SPD hat den Beigeschmack „schneller Karriere machen“, das Umtreiben des Großkapitals nicht ganz so konsequent angreifen, den parlamentarischen Weg dem außerparlamentarischen vorziehen u. ä. Es ist nicht fair, unsere Warnungen vor dem Sozialdemokratismus als Sucht zum „sich Aufregen“ hinzustellen.

Plorale Partia sein. Begreift das endlich! Und auch ein Landesvorsitzender hat das Recht, sich bei der Abstimmung über den Programmentwurf zu enthalten. So what?!

By the way. Da die "Anti-Reformer" so viel Wert auf die Einhaltung des Parteiprogramms legen, hier ein Hinweis:
Im Programm steht etwas von der Universalität und Unteilbarkeit der Menschenrechte. Wenn man das Parteiprogramm also ernst nimmt, dann kann man nicht gleichzeitig all das leugnen, rechtfertigen oder relativieren, was in der DDR an Menschenrechtsverletzungen stattgefunden hat (Stichworte z.B. Mauer und Stasi). Das wäre dann nämlich Doppelmoral.

Ja, wir sollen eine plurale Partei sein. Ich halte von dieser Formulierung auch nicht. Echt plural sind unsere Parlamente, denn sie nehmen sogar die Neonazis auf. Du siehst, ich stimme nicht allen Formulierungen des Parteiprogramms mit Kadawergehorsam. Wenn aber einer auf höchsten Positionen handeln darf, dann ist die Bleichgültigkeit zum Programm für eine Partei doch ein bisschen zu fiel Pluralität.

Zweiter Hinweis an die "Anti-Reformer": Nehmt doch einmal eure Marxismus-Leninismus-Lehrbücher, die ihr bestimmt noch habt, aus dem Regal und schaut darin nach, was dort über das Ziel der Partei DIE LINKE, den demokratischen Sozialismus geschrieben steht. Und wenn ihr das gelesen habt und ihr nur halb so konsequent seid, wie ihr immer tut, dann müsst ihr euch entscheiden:
Glaubt ihr weiterhin diesen Lehrbüchern - dann müsst ihr konsequenterweise aus der Partei austreten. Denn nach DDR-Ideologie ist demokratischer Sozialismus etwas ganz Schlimmes - und damit wärt ihr in der falschen Partei.
Oder aber ihr fangt an, ohne Ideologie nach dem Richtig und Falsch zu suchen und die Zerrbilder der Vergangenheit hinter euch zu lassen, damit man sich in dieser Partei endlich wieder mit der Zukunft befassen kann.
Sven_H-----------------------------------------------------------------------------------------------------------

Nun ja, hier bin ich weitgehend Deiner Meinung. Also, ich habe da eine feste Meinung, und meinen Marx habe ich ganz gut studiert. Lafontain hat es oft gesagt: Demokratie herrscht, wenn die Mehrheit herrscht. Davon hat Marx so ziemlich dasselbe gemeint. Er hat aber eingeräumt, dass im Falle einer Revolution durchaus zur Diktatur gegriffen werden muss, wenn der Gegner Gewalt anwendet. Er sagte aber auch, dass Diktatur im Sozialismus nur eine Übergangszeit gelten darf. Das ist nicht eingehalten worden. Darüber habe ich schon oft geschrieben.
Eine DDR-Ideologie hat es nicht gegeben. Du meinst die SED. Und sie kritisierte zweifellos die Scheindemokratie des Kapitalismus, wo Land, Leute und Lebensniveau vom Großkapital regiert wird, das kein Mandat dazu hat. Diese „Demokratie“ kann ein Mitglied der Linkspartei wahrlich nicht akzeptieren, obwohl sie Rede- und Versammlungsfreiheit bis zum passenden Moment zulässt. Da sind wir nicht gleich in der „falschen Partei“, wahrlich nicht.
Recht gebe ich Dir, wenn Du wie ich die Fehler der Vergangenheit offen und schonungslos verurteilst. Auch darüber habe ich hier schon oft geschrieben. Die Nostalgie ist nicht berechtigt, sie schadet der Partei. Was wir brauchen, ist selbstlose, aufs Ziel gerichtete Entgegenkommen, damit der Fogel mit beiden Flügeln aufsteigen kann.
Gruß GB

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Beiträge: 1.510

14.11.2012 08:55
#2 RE: Zwei Flügel - eine Verständigung Antworten

,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,q Carsten Panclin..................

Ich erwarte, dass dieser Beitrag für den ganze Parteiverband veröffentlicht wird - Günter Brock

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BüBro Offline



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14.11.2012 19:34
#3 RE: Zwei Flügel - eine Verständigung Antworten

Es zeigt sich immer mehr, dass der Rahmen für dieses Forum zu eng ist.

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