Vielleicht hat der eine oder andere den Beitrag hierzu in der heutigen jW gelesen???? 15.10.2013
"Bartschismo o muerte!" Das geheime Hass-Liederbuch der Ost-Linken Unterstützer des stellvertretenden Vize-Fraktionschefs Dietmar Bartsch hetzen mit umgetexteten Songhits gegen parteiinterne Gegner. So wird darin Linke-Chefin Katja Kipping als "Hexe" bezeichnet. Von Miriam Hollstein
Foto: picture alliance / dpa So harmonisch sah es im Januar 2010 nach außen hin aus: Dietmar Bartsch gratuliert Katja Kipping zum Geburtstag Weiterführende Links Von "Hass", der in der Fraktion herrsche, hat Linke-Chef Gregor Gysi vor einem Jahr auf dem Parteitag in Göttingen gesprochen. Die Zustandsbeschreibung schockte damals die Delegierten. Mit der drastischen Formulierung wollte Gysi auch die Parteigenossen wachrütteln und die selbstzerstörerischen Flügelkämpfe beenden. Viel Erfolg scheint er damit nicht gehabt zu haben, auch wenn er öffentlich immer das Gegenteil beteuert. Doch auch in der Partei herrscht weiterhin Hass. Wie tief die Zerrüttung in Teilen der Partei ist, zeigt ein intern kursierendes "Liederheft", das der "Welt" vorliegt. Verfasst wurde es von "Bartschisten", Anhängern des Vizefraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch, dem Anführer des überwiegend ostdeutsch geprägten Reformerlagers. Bartsch war in Göttingen 2012 als Anwärter auf den Parteivorsitz dem West-Linken Bernd Riexinger unterlegen. Vorangegangen war ein Konflikt mit Ex-Parteichef Oskar Lafontaine, in dessen Verlauf sich Bartsch vom Amt des Bundesgeschäftsführers zurückzog. Im Reformerlager wurde es insbesondere Gregor Gysi verübelt, dass er sich vorübergehend auf die Seite von Lafontaine gestellt hatte. Das zwölf Seiten schmale Liederbuch trägt den Titel "Bartschismo o muerte!" – eine Anspielung auf die Formel, mit der Fidel Castro seine Reden zu beenden pflegte ("Socialismo o muerte! Patria o muerte! Venceremos!"). Das Titelbild zeigt im Stil sozialistischer Kunst Arbeiter, die vor aufgehender Sonne die Hände zum Pakt zusammenlegen. Die Unterzeile legt nahe, für wen das Heft bestimmt ist: "Lieder für fröhliche Bartschisten". Texte aus "Bartschismo o muerte!" 4/4 Bartsch ist unser König (zu: Sascha – ein aufrechter Deutscher) DIE LINKE, die ist hoffnungslos Was macht denn ihre Führung bloß? Sie sitzen sich die Ärsche platt Und gucken wer den größten hat. Lay ist ganz besonders gut, ihr Hirn passt in nen Fingerhut sie plappert gern und denkt nich viel, was Wichtiges wird die doch nie. 2x – Der Bartsch ist unser König, der einzige, der zählt. Wer so blöd wie Caren ist, wird morgen abgewählt.
So sieht das Liederheft aus "Hey, was geht ab" Der Inhalt sind bekannte Lieder, von alten Arbeiterliedern über DDR-Liedgut bis hin zu aktuellen Discohits wie "Hey, was geht ab". Alle wurden auf die parteiinterne Situation umgetextet. In dem Lied "Osterland", das zur Melodie von "Westerland" gesungen werden soll, wird gegen die West-Genossen Stimmung gemacht: "Jeden Tag hör ich nur Westen, und ich hör den Gurken zu. Ich wohn hier zwar weiter östlich, doch ich finde keine Ruh! Manchmal schließe ich die Augen, wünsch mir die halbe Fraktion leer. Dann denk' ich an diesen Laden, und mein Herz das wird so schwer." Über Ex-Parteichef Klaus Ernst, einen Vertrauten Lafontaines, heißt es: "Oh, ich fand nie Klaus Ernst gut, ich wollt nie diesen Stress! Ich will wieder in den Osten, ohoho. Ich will zurück zur PDS!" Das nimmt sich harmlos aus im Vergleich zu dem, was die jetzige Parteichefin Katja Kipping abbekommt. "Die roten Haare werden wir ihr roden. Der Hexe Kipping verweigern wir die Hand", lautet eine Liedzeile in "Auf Auf zum Bartsch" (nach dem Märzrevolutionslied "Auf auf zum Kampf" von 1920). Von "Katjas Bionade-Land zwischen Elb und Oderstrand" ist in einem anderen Text die Rede. Die Tränenballade "Am Tag als Conny Kramer starb" wurde zu "Am Tag als Kipping zurücktrat" mit dem Refrain: "Am Tag als Kipping zurück trat Und alle Gläser klangen Am Tag, als Kipping zurück trat Und keine Freunde weinten um sie Das war ein schöner Tag Als der Vorsitz vakant war."
-------------------------- Wir brauchen keine Millionäre